Re: WordPress

May 2004
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Ich möchte mich ja nicht als WordPress Verteidiger aufspielen, schließlich habe ich selbst gesagt, das WordPress nicht das perfekte Weblog-Script ist, sondern nur das, was meinen Wünschen zu dem Zeitpunkt am Nächsten kam.

Kai hat sicherlich die größten Kritikpunkte an WordPress angesprochen: Internationalization und Localization. Ich hab die aktuellen Versionen daraufhin noch nicht getestet, da ich hier nur das Frontend eingedeutscht habe, das Backend ist mir auf Englisch lieber, aber es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung das mit gettext zu machen.

Der andere Punkt ist die Dokumentation, wie in fast jedem OpenSource-Projekt nur stiefmütterlich behandelt. Allerdings habe ich den Eindruck das es mit dem Wiki ein großes Stück besser geworden ist. Und spätestens im Forum habe ich immer alles gefunden wonach ich gesucht habe.

Was ich aber garnicht verstehen kann, ist die Kritik an der Permalink-Struktur. Denn die ist für mich eine der großen Pluspunkte von WordPress. Alle die MovableType geschädigten (nicht bös gemeint *g*), die sich über drei-Klick-Installation wundern und die HTML-Seiten suchen. Das Ding ist nunmal dynamisch, die Inhalte stehen in der Datenbank und der einzige Weg da ran zu kommen ist über die ID. Fast jedes PHP/MySQL Script macht Suchmaschinen-freundliche Links mittels mod_rewrite, da mag zwar Voodoo sein, aber es funktioniert. Und das man gerade die ID in einem WordPress-Permalink nicht mehr sieht und auch direkt über verändern des Datums ins Archiv kommt gefällt mir besonders gut.

Ein großer Vorteil von WordPress, der mir gerade die letzten Tage wieder aufgefallen ist, ist die große Community und vorallem das es mehrere Entwickler gibt. So das es auch weitergeht, wenn einer versucht Geld für seinen Hauskauf zu leihen.

Aber man merkt eben doch, vorallem an der Architektur und dem Quellcode, das WordPress ein typisches gewachsenes PHP-Script ist, solange es funktioniert ist mir das fast egal. Auch wenn textpattern in der Hinsicht sicherlich attraktiver ist.

Kommentare (5):

#1 yact → http://yact.net

ich werd in den nächsten tagen zu wordpress wechseln, einfach aus lust an der freude oder so..

die teile der doku die ich bis jetz gelesen hab fand ich alle gut, wenn auch manche sachen nicht jeder verstehen wird, aber das ist vielleicht auch gut so (iX lässt gruessen)

#2 dogfood

re: Dokumentation
Richtig. Ganz großes Problem. Einerseits scheint es keine Doku für 1.2 Delta zu geben, andererseits wird hinsichtlich des Installieren von WordPress in andere Verzeichnisse auf Einstellungsoptionen hingewiesen, die es nur in 1.2 gibt (ohne das es explizit erwähnt wird)… Die Doku-Info-Häppchen muss man sich aus diversen Quellen selber zusammenklauben. Ich hoffe die “Häuptlinge” von WordPress haben eine bessere Ahnung wohin sie hinwollen, als es das Doku-Chaos vermuten läßt.

WordPress macht generell einen guten, Einsteiger-freundlichen Eindruck. Sagenhafte Installation, exzellenter Editor. Umso ärger fallen dann aber die “Paradigmenwechsel” auf, wie z.B. die alles andere als Einsteiger-freundliche Doku. Oder eben die Geschichte mit den Permalinks.

Ich sage nicht, dass die Lösung via mod_rewrite prinzipiell schlecht wäre, und ich sage nicht, dass es anders praktikabler wäre. Da hänge ich auch zu wenig in der Materie drin.

Der Gegensatz zwischen der 3-Step-Installation und dem Herumschrauben an .htaccess ist schon krass und wirkt nicht durchdacht, sondern angeflanscht.

Aber wie geschrieben, das Ding hat etwas.Vielleicht weil es geradliniger als MovableType ist, bei vergleichbarem Komfort.

#3 Flo → http://theflow.de

Wobei ich garnicht so sehr glaube, das WordPress so viel mehr an Einsteiger richtet als z.B. MT. Die Installation von PHP-Scripts ist nun mal generell simpler und ich wenn man die wp-config editieren kann, sollte man das auch mit der .htaccess schaffen (zumal das über das Admin-Interface nicht machbar ist).
Die Permalink-Optionen sind imho sogar ganz gut integriert, in anderen PHP-Scripts steht sowas nur in irgendeiner Ecke der Dokumentation, wenn überhaupt.

Ich bin mal gespannt, wer das Rennen gegen MT machen wird.

#4 SteBu → http://blog.der-link.de

Ich arbeite seit dem 11.05.04 mit WP 1.2 Beta und kann nur sagen, das die Angebotene po-Datei nur das Frontend eindeutscht, im Backend nur 10-15 Strings. Wenn man damit arbeiten will, sollte man die po-Datei z.B.mit Po-Edit seinen Wünschen anpassen, Denn mir gefällt der String “Sag es” zum Senden eines Kommentars nicht so doll.
Aber alles in allem gefällt mir WP ganz gut.

#5 Meep → http://meep.users.dtju.de

Was die Sache mit mod_rewrite angeht, so sollte eigentlich wirklich jeder in der Lage sein das Knöpfchen zu drücken, das einem die entsprechenden Zeilen autogeneriert, die dann per C&P in die .htaccess übernehmen werden können. Dass dies per default nicht aus dem Editor herausgeht ist ja auch ein Sicherheitsfeature, schließlich will niemand in einer Multiuser-Umgebung ein weltschreibbares .htaccess-File!