Nach Der Ankündigung musste ich erstmal ne Nacht darüber schlafen. Dann hab ich mir die Keynote angeschaut und musste nochmal ne Nacht drüber schlafen. Mittlerweile hat ja jeder den Apple/Intel-Deal kommentiert, trotzdem auch hier nochmal — to get it over with, sozusagen.
Meine erste Reaktion wurde sehr passend von Crazy Apple Rumors beschrieben:
AAAAAAAAAAAAAGH!!!
OH MY GOD! AAAAAAAAAAA!!! NOOOOOOO!!! WHAT WILL BECOME OF US?!!? WHAT WILL BECOME OF US ALL!!!
WE ARE DOOMED!!! ALL OF US DOOMED!!!
THERE IS NO GOD! THERE IS NO GOD!
AHHH-WAHAHAHAAAAAAA!!!
NOOOOOOOOOOOOOOOOOO!!!
Das war die erste Nacht.
In der Uni hatte ich genug Zeit darüber nachzudenken und nach dem Schauen der Keynote waren zwar mehr Fragen offen als beantwortet, aber trotzdem bin ich mittlerweile zuversichtlich:
At the end of it all, when you lay hands on the keyboard and it feels just like your other Macs, it surely doesn’t matter very much. And if you think it does, well, get over yourself. Furthermore, if this transition means that I get a PowerBook (or will that be an xBook?) that’s faster, cooler, and lighter, well it’s all worth it.
Trotzdem, der Intel-Switch ist klar ein Plan-B, insofern kann man sich darüber nicht wirklich freuen. Eine schöne PowerPC-Zukunft hätte mir besser gefallen, aber ob es nun an Steve Jobs Angepisstheit lag oder an IBMs “we don’t care”: Jetzt ist es eh zu spät.
Ein Mac wird ein Mac bleiben und Apple wird Apple bleiben, jedenfalls auf absehbare Zeit. Was ich mir wünschen würde, sind klarere Roadmaps, welches Produkt wird wann umgestellt und was sind die PowerPC-Produkte, die noch in der Pipeline sind.
Technologisch ist das ganze imho kein großer Deal. Kar, Sachen wie PyObjC benötigen etwas mehr Arbeit als VoodooPad, aber das wird schon. Nur zwei Sachen wollte ich eigentlich nie auf einem Mac sehen: Ein PC-Bios und einen “intel inside”-Aufkleber — hoffen wir das beste.
Spannend wird auch, wie Apple das vom Marketing aufzieht, quasi gegen die letzten Jahre der eigenen Propaganda zu arbeiten. Wie tief das drin ist, merkt man wenn man Kommentare über PowerPCs, Altivec usw. liest. Natürlich ist das wirklich besser, aber der Prozentsatz, der den Unterschied merkt ist noch geringer als der Prozentsatz von Leuten, die es erklären können. Am Ende kommt’s drauf an ob Mac OS X läuft, der Akku lang genug hält und Instant-On funktioniert.
Trotzdem ist mir der PowerPC sehr ans Herz gewachsen und ich trauere mit John Siracusa:
That, in a nutshell, is why this is a dark day for Apple. It’s yet another little thing that Macs used to do, if not always better, then at least differently than Windows PCs. Macs are now slightly less special.
If all goes as planned, the Mac platform will be stronger in a couple of years than it is today. (Who knows, maybe Doom 4 will even get decent frame-rates.) I’ll buy a multi-core, multi-CPU x86-64 Mac and I’ll like it because it’ll be fast, good-looking, and it’ll run Mac OS X. But I’ll still think of what might have been…and what someday might be again. Call me a hopeless romantic. I’ll miss the PowerPC.
Und deshalb gibt es jetzt erst recht einen PowerMac für mich. Die Frage ist nur ob die Dinger einem bald hinterher geschmissen werden oder ob sich alles so verhalten wird, wie beim normalen Lifecycle eines Apple-Produkts. Wie immer weiß man es nicht und wie immer hasse ich Apple dafür.
danke-du sprichst mir aus der sehle :) besser hätte ich es nicht formulieren können.
Also, ich habe jetzt seit fast einen Monat meinen PowerMac und seitdem ich die Schachtel aufgemacht habe, habe ich nicht eine Sekunde darüber nachgedacht, ob die Entscheidung richtig oder falsch war, ob der Preis zu hoch ist und ob ich mich richtig entschieden habe. Selbst an der Keynote habe ich meinen PowerMac nicht eine Sekunde in Frage gestellt. Es ist nun einfach mal der beste Computer, den ich je in meinem Leben hatte – und dies, obwohl ich einen Grossteil meiner Computer selber gebaut und schon damals viel Geld dafür ausgegeben habe. Also: Hopp, hopp. Bestellen! ;)
Zu x86: Ich denke, dass der Entscheid für Intel erst jetzt möglich war. Der Pentium IV, das zeichnete sich schon lange ab, war eine absolute Katastrophe, die daher rührt, dass das Marketing Intels Produktdesigns bestimmt hat. Das hat man spätestens dann erkannt, als AMD den Opteron auf den Markt geworfen hat, einen super Prozessor auf einer Plattform, die im PC-Bereich ihres Gleichen sucht. Nun bastelt Intel schon seit einiger Zeit heftig an ihrer Roadmap herum und das, was sich abzeichnet, sieht ganz ordentlich aus. Der Pentium M ist nun mal abgesehen von den Transmetas das Beste, was auf dem Markt an Mobilprozessor zu haben ist. Die nächste Generation sieht äusserst vielversprechend aus und kann auch mit innovativen Funktionen aufwarten. Der Cache-Controller, der zwischen beiden Cores sitzt und beiden Cores adaptiv Cache-Kapazitäten zuteilt, ist schon cool. Und ich vermute, dass der Pentium M der Hauptgrund ist, warum Apple nun von Intel Prozessoren bezieht – Notebooks sind nun mal das Wachstumsgeschäft schlechthin und AMD kann einfach nichts Vergleichbares bieten. In Sachen Desktop scheint sich Intel auch wieder rationaler Verhalten, darauf deutet hin, dass man sich wieder auf den guten alten Pentium 3 zurückbesinnen will, der vor allem in seiner letzten Evolutionsstufe ein äusserst effizienter und leistungsfähiger Prozessor war.
Gegen den Pentium M hab ich absolut nichts. Ich bin zwar nicht auf dem laufenden, aber bezüglich 64bit war Intel ja bis jetzt nicht wirklich überzeugend. Ich denke, die Desktop G5s werden deshalb erst als letztes von Apple aktualisiert.
Aber ein Jahr auf das neue PowerBook warten ist auch etwas lang, ich hoffe die haben sich da was überlegt.