Humorkritk

Jul 2002
27

So sehr ich mich nach wie vor über Harald Schmidts sehr verläßliche Eröffnungsmonologe freue, so ärgerlich finde ich mittlerweile ein Verfahren, das vordergründig sicher Meta-TV bzw. Decouvrierung der Nichtigkeit des Mediums qua Blabla sein soll, aber evtl. auch nur Stinkfaulheit ist. Wenn z.B. vor dem Werbeblock ein “Rückblick auf deutsche WM-Höhepunkte” angekündigt wird, ich mich auf einen lustigen Einspielfilm freue und sich aber nach der Pause Schmidt und Andrack nur lahme Pässe betreffs Aus-dem-Hintergrund-müßte-Rahn-schießen zuspielen oder, ein andermal, ein Sendungsdrittel für die Siegerehrung der WM-Tipp-Redaktionsgewinner draufgeht – dann ist mir, mit Verlaub, fast so, als spiele da jemand ganz schön auf Zeit; wie überhaupt das Geplant-Ausgedacht-Handwerkliche früherer Zeiten zugunsten eines immer käsiger werdenden Dauerstegreifgeplappers und Selbstreferentialgeömmels schon arg ins Hintertreffen geraten ist, weil man ja, im Feuilleton stand’s zu lesen, ohnehin machen kann, was man will, und der Rest wohl nur unnötig Geld kostet. Da kann man schon mal verwarnend pfeifen.

Bis auf die verläßlichen Eröffnungsmonologe muss ich da der Titanic Humorkritk zustimmen. Denn die sind vorallem in den letzten Wochen nicht gerade verläßlich gewesen.

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