Moore’s Law

May 2004
06

So schlimm und überraschend ist das mit den Hardware Anforderungen von Longhorn ja auch nicht. Erstmal weiss eh keiner wann es rauskommen wird und dann sicherlich verspätet. Und neue Windows-Versionen waren immer schon am oberen Limit, schliesslich hat die ganze Hardware-Branche jahrelang von Windows gelebt. Erst in letzter Zeit hat sich das wegen fehlenden Updates etwas normalisiert.

Und der letzte Aldi-PC hatte 3GHz, also wird der Aldi-PC Anfang 2006 6 GHz haben. No Deal. Die Megaherze werden auch nicht der limitierende Faktor sein, wenn man sich die Longhorn-Architektur ansieht läuft es eher auf ne gute Grafikkarte und ne Menge RAM hinaus. Wobei ich die 2GB RAM als Anforderung etwas hoch finde, von meinem Gefühl her hat sich die RAM-Größe in den letzten Jahre nicht so schnell entwickelt wie die CPUs.

Mal abgesehen davon, hat Bill Gates nur davon gesprochen wie er sich den durschnittlichen PC im Jahre 2006 vorstellt. Ob das die Longhorn-Anforderungen werden ist nicht klar, zumal es wenn die Optimal-Anforderungen sein werden. Dann schraubt man halt den Eye Candy Regler ein wenig zurück und schon läuft das.

Wenn es überhaupt mal erscheinen wird, dieses Longhorn ;-)

Kommentare (8):

#1 dogfood

Mich hat, neben der Grafikkarte, am meisten der Festplattenspeicher gewundert: “up to a terabyte”. Irgendwie sehe ich das binnen den nächsten 2Jahren nicht wirklich als Standard. Deutet für mich aber daraufhin, dass nicht nur Avalon, sondern auch WinFS ein Resourcenfresser erster Güte werden wird.

Aber wie es so schön vorsichtig heißt: “Microsoft is expected to recommend”. Und so wie derzeit an Longhorn hinsichtlich eines 2006er-Termins herumgeschnippelt wird…

#2 Stefan → http://www.my-two-cents.de

Ich finde die angeblichen Systemvoraussetzungen schon recht hoch, auch wenn es in 2006 oder 2007 zweifellos solche Rechner geben wird.
Apple hingegen hat bis jetzt jedes Update von OS X schneller gemacht.

#3 Flo → http://theflow.de

Ja stimmt. Wenn man von 120GB momentanen Durchschnitt ausgeht ist das etwas utopisch. Zumal 120GB für Otto Average eh schon ewig viel sind. Ich hab ja schon Probleme die voll zu bekommen ;-)

Über die Bandbreite für Internet-Connectivity wurde nix gesagt, das könnte auch interessant werden wieviel da noch geht.

#4 dogfood

@Stefan:
Longhorn ist kein “Update”. Genausowenig wie OS X ein “Update” von Mac OS 9 war.

Wenn MS wirklich all den Stuff umsetzen den sie da vorhaben, und ich meine dabei vorallen WinFS, das neue Dateisystem, und Avalon, XML-Beschreibungsprache-basierendes Vektor-GUI, dann spielt Longhorn in einer anderen Liga als OS X.
Wenn Apple mit OS X nicht nachlegt, befürchte ich ab 2006 oder 2007 eine Erosion der Softwarehersteller hin zu Windows-only.
Aber ich denke MS wird lieber das Ding um jeden Preis 2006 über die Rampe schieben wollen und stattdessen einige Features über die Planke jagen.

#5 Stefan → http://www.my-two-cents.de

@ dogfood: Keine “Updates”: Ja, stimmt natürlich. Keine Updates sondern Major-Versionen. Egal, dennoch wurde OS X mit jeder Major-Version schneller. :)
WinFS, Avalon und Co: Bis Longhorn mal rauskommt, hat Apple Zeit, noch drei Major-Releases von OS X vom Stapel zu lassen, wenn es bei dem jährlichen Rhythmus bleibt. Insofern sollte man IMHO nicht Longhorn, das in frühestens zwei Jahren kommt, mit OS X von heute vergleichen.
Erscheinungsdatum: Ich weiß nicht. Bislang wurde noch nie eine Windows-Version zum versprochenen Termin fertig (Stichwort Vaporware). SP2 für XP verschiebt sich auch immer weiter, wenn auch aus anderen Gründen (MS traue ich es schon zu, dass sie es diesmal bei SP2 “richtig” machen wollen). Vielleicht eine Mischung aus beidem: Etwas wird fehlen und es kommt trotzdem später. :-)
Dass sie Dinge wie das WinFS fallen lassen glaube ich nicht, denn darum hat MS ja selbst den Hype aufgebaut und es wäre blamabel, wenn eines der Kernfeatures fehlen würde und das großartige Longhorn eher ein XP-SP3 werden würde.
Software-Hersteller: Kann ich nicht einschätzen, wie wichtig WinFS oder die Vektor-GUI für einen Software-Hersteller ist, und wie gut oder nicht gut andererseits Cocoa dasteht.

#6 wil → http://www.wurch.de

WinFS? Uralte Idee, schon in BeOS umgesetzt, oder nicht? Ist nur eine Frage der Zeit, wann es von den Mainstream-OSsen umgesetzt wird und ich persönlich denke, dass da Apple eher dran ist als Windows. Schon alleine, weil Apple schon etwas länger Meta-Daten für sowas verwendet (vgl. Dateiendungen vs. Datei-Ressourcen), aber auch, weil die FS-Entwickler von BeOS mittlerweile für Apple arbeiten. Ich warte eigentlich schon länger auf eine entsprechende Umsetzung fürs MacOS–auch wenn ich nicht zu hoffen wage, dass jemand Siracusas Ideen umsetzt *seufz*

#7 stefan → http://bloq.porn.li

XML GUIs sind nix neues, gibt ja XUL. Sollte jetzt nur noch schneller für Linux umgesetzt sein als für Longhorn.

#8 dogfood

@stefan: Vektorbasierende GUI!!! XUL ist nicht vektorbasierend und die SVG-Implementation in Mozilla eigentlich seit Jahren nicht wirklich weit gekommen.

Deswegen bekommen Mozilla und die OpenSource-Community leichte Panikanfälle und fragen sich auf Meetings wie vor 1-2 Wochen, was sie dem entgegensetzen können. Ja, die OSS-Lösung für Avalon ist XUL. Aber XUL ist Lichtjahre weit weg, von dem was Avalon 2006/2007 wird darstellen können. Bei der Geschwindigkeit die OSS-Projekte an den Tag legen…

Dinge wie WinFS fallenlassen“: es geht nicht darum das WinFS fallengelassen wird. Das wäre Unsinn, weil mit “Yukon” WinFS Serverseitig bereits eingeführt wird. Longhorn soll nur die Client-Version für WinFS bringen. Und die Frage ist, inwieweit bereits Longhorn 2006 alle Features von WinFS ausnützen wird.

@wil: Ja, es ist bekannt dass Apple die BeOS-Leute hat. Es is bereits für Panther spekuliert worden, ob ein WinFS-likes System eingeführt wird. Aber was ist passiert? Ein mageres Journaling-FS wurde offiziell präsentiert (welches sich inoffiziell bereits vorher freischalten liess).

Und in Sachen Meta-Daten hat sich Apple bislang eher kontraproduktiv verhalten. Deswegen ja auch erst der Jihad von Siracusa. Apple hat zwar vieles in der Schublade liegen (“Piles”). Aber vieles bleibt auch dort liegen.

Insofern halte ich “Tiger” für die möglicherweise wichtigste OS X-Version. Bis inkl. Panther konnte man davon sprechen, dass es galt OS X zu etablieren und “nutzbar” zu machen. Jetzt sind aber Features für das 21te Jahrhundert gefragt. Der Paradigmenwechsel zu dokumentenzentrierten Arbeiten muss vollzogen werden. Anders läßt sich der Wust an Infos, Daten und Dateien nicht bewältigen.

Ich will nicht ausschließen, das Jobs mit Tiger Longhorn-like Features präsentiert. Deswegen bin ich so auf Ende Mai gespannt.