FreeBSD 5-STABLE

Nov 2004
08

Nach 7 Betas und 2 Release Candidates und leicht verspätet (je nach Standpunkt Monate oder Tage) hat das FreeBSD Dev-Team es geschafft und FreeBSD 5.3 released, welches das erste Production-Release der 5er Version dartellt. Heiß erwartet — ich hatte ja ne Wette laufen ob zuerst Debian oder FreeBSD Stable wird — bringt es FreeBSD ein schönes Stück weiter und kann so imo gut mit dem 2.6er Linux-Kernel mithalten.

Leider ist der neue Scheduler noch nicht stabil genug, aber das wird schon noch. Herausstechende Features sind vorallem die Verbesserungen für SMP und Networking, UFS2 und FFS und viele Kleinigkeiten die FreeBSD noch runder machen, z.B. nsswitch und rc.d-Refactoring.

Nachdem sich die Entwicklungen für 5-Stable sehr viel länger hingezogen hatten, was an zu ambitionierten Zielen bzw. zu wenigen Entwicklern für die gewollten Features lag, hat sich Scott Long und das Core-Team ein paar Änderungen überlegt. Freut mich, dass man aus Fehlern lernt.

Als ich vor ca. einem Jahr auf FreeBSD umgestiegen bin, habe ich auch lange überlegt ob ich auf FreeBSD 4 oder 5 setzen soll, denn die 5-Stable war am Horizont sichtbar. Ich habe mich gegen die neue Version entschieden, nicht unbedingt weil sie instabiler ist, sondern weil der Code instabiler ist, d.h. häufiger Releases und häufiger Updates. Sachen, die ich nicht mehr so gerne auf nem Produktiv-Server mache. Und da in FreeBSD die Applikationen auch nicht mit der OS-Version verdrahtet sind, kann ich die aktuellsten Version aller Programme auch in FreeBSD 4 benutzen (im Gegensatz zu z.B. Debian).

Kommentare (2):

#1 Stephan → http://weblog.yauh.de

Ich dachte immer, dass sei der Unterschied zwischen Linux und BSD, das eine ist nur der Kernel, das andere kommt mit eigenen Programmen für alles mögliche im Paket und heisst BSD. Also müsste doch bei FreeBSD die Applikation mit dem OS verdrahtet sein, und nicht bei Linux. Hab ich also was falsch verstanden?

#2 Flo → http://theflow.de

Ja und Nein :)

Der Unterschied ist in der Tat, dass Linux nur der Kernel ist und BSD das komplette Betriebssystem, aber nur in dem Sinne komplett wie z.B. OS X oder Windows. Die Basics sind da, aber die Programme du die dann benutzen willst musst du selbst installieren.

Insofern ist der Vorteile von FreeBSD eher das Package-Management, also wie zusätzliche Software installiert wird. Den Vorteil des “kompletten” OS merkt man aber trotzdem erheblich.